Über Nacht ist der erste Schnee diesen Winter gefallen. Diese Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen ein paar Winterbilder zu machen. Zuerst dachte ich daran, Vögel zu fotografieren. Doch da tat sich auch gleich das erste Problem auf. An den Stellen, an denen ich normalerweise Vögel fotografiere, lag kein Schnee und dort wo Schnee lag, kannte ich mich nicht so gut aus um vorherzusagen ob Vögel anzutreffen sind oder nicht. Und einen ganzen Vormittag wollte ich nicht dafür opfern um das herauszufinden. Der zweite Gedanke war auf den Fuchs zu warten, an der Stelle an der ich die letzten beiden Male vergeblich gewartet hatte. Auch nicht die Beste Möglichkeit. Zudem waren die Straßen am Morgen nicht geräumt und der Weg dahin wäre eher eine Rutschpartie geworden. Also entschied ich mich für ein Waldstück bei mir fast vor der Haustür. Dort war ich bisher erst einmal, wusste aber auch das es Rehe geben musste. Denn auf der ein oder anderen Fahrt in Dunkelheit durch den Wald habe ich schon Rehe am Straßenrand stehen sehen.
Als das Reh dann in Ruhe den Forstweg überquert hatte beschloss ich das es vielleicht eine gute Idee wäre doch die große Kamera auszupacken. Als ich gerade den Rucksack auf dem Boden abgelegt habe, sehe ich im Wald das Reh nach Futter suchen. Zu dem Reh gesellten sich noch zwei weitere Tiere. Also drei insgesammt. Doch sie müssen sich an dem Geräusch des Reißverschlusses erschrocken haben, auf jeden Fall rennen alle drei Tiere davon. Darauf folgte dann die erste Ernüchterung an diesem Tag. Fuchs verpasst und drei Rehe sind gerade im Wald verschwunden. Da ich nicht wusste wie viel Tiere in dem kleinen Wäldchen leben sah ich meine Chancen auf ein Foto an diesem Morgen erheblich sinken, Vögel hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen und außer ein paar Krähen auch keine gehört. Aber das war mir fast schon klar, denn in einem Wald sind Vögel kaum in den unteren Regionen anzutreffen es sei denn es gibt dort irgendwas zu fressen. Aber in der Regel sind sie hoch oben in den Bäumen oder in dichtem Geäst wo man sie kaum sieht.
Also ging ich langsam weiter. An geräuschloses vorwärtskommen war bei frischem Schnee nicht zu denken. Der Schnee knackte unter jedem Schritt. Deswegen wenigstens langsam gehen wenn es schon nicht leise geht. Und zu meiner Überraschung dauerte es nicht lange bis sich erneut drei Rehe über den Weg trauten. Auch diese Tiere schienen mich nicht als Bedrohung wahrzunehmen, denn auch sie gingen ganz ruhig über den Weg. Sie schauten zwar immer in meine Richtung, stellten ihre Ohren auf, aber ich schien sich nicht zu verunsichern. Ist vielleicht auch verständlich, denn es sind in diesem Waldstück viele Menschen die dort spazieren gehen, mit dem Rad fahren oder mit dem Hund gassi gehen. Es hat also vielleicht auch Vorteile wenn die Tiere ein wenig an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt sind. Die drei Rehe überquerten zuerst die Straße von rechts nach links in einem kurzen Abstand hintereinander. Das war die Erste Gelegenheit ein paar Bilder von ihnen zu machen. Um ein wenig näher an sie heranzukommen ging ich ganz langsam weiter. Mein Plan war es unter einem großen Baum vor dem Schnee unterzustehen und gleichzeitig Näher an den Wildwechsel der Rehe zu kommen. So weit kam ich aber garnicht, dann die Rehe wechselten plötzlich wieder noch rechts nach links. Auch hier bot sich eine gute Gelegenheit die Rehe abzulichten.
Nachdem die Rehe die Seite gewechselt hatte und im Wald verschwunden waren, war mein nächstes Ziel ein Hochstand. Meine Hoffnung war von da aus besser in den Wld hineinschauen zu können, aber die Position des Hochstandes war eher auf das Waldstück ausgerichtet aus dem die Rehe kamen. Also ging ich weiter um vielleicht noch eine andere Stelle zu finden, die einen besseren Einblick in den Wald ermöglichte. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt noch gerne ein Foto von einem Reh im Wald machen, denn das Bild hätte nochmal eine ganz andere Wirkung wie das Bild auf dem das Reh über den Forstweg läuft. Es gab zwar ein paar Stellen an denen ich gut in den Wald schauen konnte, aber an diesen Stellen waren die Rehe dann leider nicht zu sehen. Aus diesem Grund war es jetzt mein Ziel anhand der Spuren im Schnee noch potentielle andere Stellen zu finden an denen die Rehe die Straße überqueren. Außerdem verirrten sich jetzt auch immer mehr Spaziergänger und Leute mit Hunden in den Wald, was es schwieriger machen würde die Rehe zu fotografieren wenn sie sich nochmal zeigen würden. Außerdem konnte ich so noch ein paar Wege erkunden, die ich vorher noch nicht gegangen war. Und auch die andere Seite vom Wald, die an ein paar Felder grenzt konnt ich mir anschauen. Un hier kann ich mir auch vorstellen, dass wenn der Mais nächstes Jahr wieder wächst eineige Tiere angelockt werden. Außderdem ist hinter dem Feld dann ein kleiner Streifen mit Bäumen und einem Waldweg dahiner. Das könnte ein paar gute Stellen zum Ansitzen geben.
Der Rückweg verlief dann noch wenig spektakulär. Ich sah weder ein Reh noch den Fuchs nochmal. Ich denke das lag hauptsächlich an der Uhrzeit und an den jetzt doch immer mehr werdenden Menschen mit Hund, die ihre Runden gelaufen sind.